Editorial

OSTRAGEHEGE feiert seine 100. Ausgabe!

Als die Initiatoren 1994 das erste Heft präsentierten, herrschte in ganz Ostdeutschland Aufbruchsstimmung in der Kultur. Vielleicht war es die Hinwendung der Herausgeber zu den osteuropäischen Literaturen, die der Zeitschrift von Beginn an einen besonderen Charakter gaben. Waren es in den ersten Jahren vor allem die polnische, tschechische und russische Literatur, der sich die Zeitschrift widmete, so erweiterte sich dieser Kreis in den Jahren darauf beständig und erschloss unterschiedlichste Literaturen aus allen Teilen der Welt.

OSTRAGEHEGE ist es ein besonderes Anliegen, der poetischen Kraft der Literatur nachzugehen und das wechselseitige Miteinander von Erfahrung, Reflexion und Schreiben in den jeweils individuellen Ansätzen der Autoren zu beleuchten. Dieses Anliegen zeigt sich sowohl in den Autoren-Interviews und den Essays als auch in der Rubrik »Lagebesprechung«, in der Text und Poetologie gleichermaßen aufeinander bezogen werden. Da die Herausgeber der Zeitschrift der Auffassung sind, dass die Poesie nicht an den Grenzen des Wortes endet, war es naheliegend, auch zeitgenössische Kunst und Musik in den Fokus zu nehmen.

Zum andauernden Erfolg der Zeitschrift trug auch die Treue der Förderer bei, von denen an erster Stelle die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden, das Sächsische Staatsministerium des Innern (für den Schwerpunkt »Flucht und Vertreibung« im jeweils vierten Heft des Jahres ) und der Deutsche Literaturfonds in Darmstadt zu nennen sind. Wir danken allen Förderern. Neben dem Herausgeberverein Literarische Arena e. V. ist natürlich den Redakteuren zu danken, die das OSTRAGEHEGE bei seiner Qualität hielten. Stellvertretend seien genannt: Peter Gehrisch, Roland Erb, Utz Rachowski, Dieter Krause, Ulf Großmann, Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
und Kerstin Becker. Wir danken Andreas Beier, der als graphischer Gestalter das Erscheinungsbild der Zeitschrift von Beginn an geprägt hat. Wir danken den Autoren, den Dichtern, den Übersetzern, den Künstlern und den Beiträgern, deren Texte und Bilder jede Ausgabe dieser Zeitschrift zu einer Entdeckungsreise machen. Und wir danken den Lesern, für ihr waches Interesse, ihre Neugierde und ihre Lust, mit uns diese Reise zu den Kraftfeldern der Poesie zu unternehmen. Die Feierlichkeiten zum 100. Heft fallen unter den Vorbehalt von Corona. Geplant sind fünf Festlesungen im Juni und ein Poesiefest im August.

Annett Groh · Axel Helbig · Aron Koban · Patrick Wilden