für Maria Borio
Alle Augen warten auf dich, Frühlingshafte. Auffliegende
wenn die Nacht naht, noch in der Mittagssonne Schlafende
wie eine versunkene Stadt, wie eine vergessene Zeile in
der Alfama. Im Flattersatz zwischen Mai und Marienkäfer.
Zwischen Muse und Musikalischem Opfer. Wenn du jetzt
aufwachen würdest, wäre das Haus eine stillende Frau, die
ihr eigenes Kind geworden ist. Die einen Baum aufzieht
und den Strauch ernährt. Welche Frucht ist in uns? Alle
Hände warten auf dich, und wir müssen die Feigen von ihren
Dornen befreien, bevor wir die Süße schmecken können.
Im Kühlschrank steht kein Glas mit Pflaumenmus, und nichts
ist kälter als die Abschiede vor dem Morgen. Was du siehst
mit geschlossenen Augen, wie jemand die Straße entlang
geht, wie ein Hund einem Mädchen nach läuft? Alles, was
hinter den Lidern liegt, alles was dunkelt, fragt nach dir.